Diese Woche ist die Kochgruppe bei mir zu Gast und wenn statt herbstlicher Gartengelage meine kleine Wohnküche zum Tatort wird, ist ein ausgeklügelter Ablaufplan von besonderer Bedeutung. Schließlich will niemand in einem Schlachtfeld speisen. Doch drei Gänge sind Pflicht, sodass ich besser schon einen Tag im Voraus die Messer wetze.
Das Menue ist mein Abgesang auf den leider viel zu kurzen Sommer, der hier noch ein letztes Mal so richtig aufglühen kann.
Gebeiztes Saiblingsfilet an Kartoffelpuffer
Den Saibling hatte ich bereits am Vortag bei meinem Fischhändler ums Eck zum Filletieren bestellt. Daheim rösten Kreuzkümmel und Koriandersamen in der Pfanne und werden dann mit dem Mörser fein zerstößelt. Reichlich Salz kommt dazu und damit den Fisch großzügig einreiben. Wenig gehacktes Koriandergrün kommt auch noch darüber. Limettenscheiben einlegen und die Filets paarweise fest in Frischhaltefolie zusammengewickelt, über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.


Auf den Punkt fix Kartoffeln grob reiben, etwas Mehl unterrühren und mit einem verklepperten Ei vermengen. Löffelweise in die heiße Pfanne geben, leicht andrücken, dann beidseitig in Woköl knusprig braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und im Ofen warmhalten.
Aus Joghurt, Balsamicoessig, wenig Senf, Olivenöl, Salz und Zucker eine Salatsauce zum Ruccola geben.
Den gebeizten Saibling vom groben Gerödel befreien, entlang der Hautseite in feine Streifen aufschneiden und alles zusammen anrichten.

Geröstete Tomatensuppe
Gute zwei Kilo Tomaten von der Vierländer Platte kommen vom Markthöker. Halbiert und mit der Schnittfläche nach oben, rösten die auf einem Backblech bei 200 Grad eine Stunde im Ofen. Nebenher mörser ich eine Gewürzpaste aus gehacktem Knoblauch, Thymian, Basilikum, Meersalz, Balsamicoessig und Olivenöl und beträufel die schmorenden Tomaten damit. Zuletzt kommt noch Zucker zum Karamellisieren darüber.

Die gerösteten Tomaten mit dem entstandenen Sud in einen Topf umfüllen, aufpürieren und einen halben Liter Geflügelfond angießen. Das darf jetzt noch 1-2 Stündchen auf kleiner Flamme weiterköcheln. Etwas Brot im Ofen rösten, mit einem Hammer zu Semmelbröseln zerkleinern und ebenfalls mit der Suppe pürieren.


Zuletzt noch Sherry sowie gerieben Parmesan einrühren und die Suppe mit reichlich Zucker abschmecken. Mit frischem Basilikum garniert in Suppenschüsseln auftischen. Dazu reiche ich knusprig aufgebackenes Pane.

Parmesaneis mit Quittenkompott
Einen 3/4 Liter Sahne im Topf erhitzen, nach und nach gute 200 g geriebenen Parmesan unterschmelzen. Abkühlen und entweder unter beständigem Rühren gefrieren lassen oder fix in die Eismaschine geben.
Nebenher gestückelte Quitten mit Zucker karamellisieren, mit reichlich Gewürztraminer ablöschen und zum Quittenkompott einköcheln lassen.
Balsamicoessig mit Zucker einköcheln und über das Parmesaneis geben.
Alles zusammen anrichten.
