Streng nach Rezept kochen, das ist ja was für mich.. Guanciale, Schweineschinken aus der Backe, finde ich auf dem Hamburger Wochenmarkt schonmal gar nicht. Der soll zwar würzig, dagegen weniger rauchig sein. Beim Braten verliert auch Schinkenhubers guter Speck kein Gramm Fett. Kannste also schon in die Pfanne hauen, dennoch: In Rom ist für niemanden nix keine alla matriciana mehr, wenn der Speck nicht aus dem Latium kommt. Mit Regionalität spaßt wohl kaum jemand in Italien. Guckt aber ja keiner und so fällt es dann wenig auf, wenn ich Zwiebeln unterschummel und Salbei reinbimsel, bevor immerhin Tomatensugo aus San Marzano drüber läuft. Ungerührt blubbert die Sauce vor sich hin. Bucatini – nein, das sind keine Makkaroni – wechsel ich gegen neapolitanische Lumachine und mit einem Schuss Pastis schlägste danach auch keinem Fass mehr die Krone aus. Schmeckt trotzdem! Schnell Pecorino Romano reiben – basta!
Archiv für Juni 2014
Unsere ersten Ernteerfolge im Kleingarten möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten, damit niemand zwischen den Rezepten Angst bekommt, ob wir wohl verhungern. Obst und Gemüse aus eigenem Anbau schmeckt eben doch am Besten, wenn man es direkt weg nascht. Das neue Gewächshaus würde womöglich explodieren, wenn die Pflanzen so weiter wuchern.
Also sammeln wir dort ebenso wie im Hochbeet schonmal fleißig raus, was sich als reife Früchtchen unserer Arbeit entpuppt hat. Es ist nämlich so, dass die meisten Pflanzen mehr Ertrag bringen, je öfter man diese aberntet. Das gefällt mir, aber seht selbst:
Die Tomateninsel auf Weltreise in Schweden ruft ein Blogevent aus, das unseren Reiseplänen nach Norwegen kulinarisch schonmal die richtige Richtung weist. Zwar ließe sich dieses Rezept zu Graupen gefüllter Rote Bete an Pfifferlingsrahm nur schwerlich in einem Camper umsetzen, aber dem halbvegetarischen Mitesser hat dieses Gericht neulich in einem schwedischen Restaurant so gut geschmeckt, wie ich es jetzt hier nachprökel.
Graupen gemäß der Packungsanweisung aufkochen, Salzen, gut 20 Minuten auf niedrigster Hitze ziehen lassen und dabei regelmäßig aufrühren. Zuletzt bloß noch gehackten Estragon und Muskat untermengen. Nebenher vorgegarte Rote Bete aushöhlen. In einer Pfanne Schalotten und Pfifferlinge anbraten, mehlen, sowie mit Milch und Sahne aufgegossen hochkochen und knapp 10 Minuten köcheln lassen.
Pfifferlingsrahm in eine Auflaufform füllen, Graupen in die Rote Bete und diese ebenfalls in die Form setzen. Dann alles nochmal knapp 20 Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen geben und anrichten. Für meine Camperedition Northern Soulfood habe ich auch schon eine Idee, jetzt heißt es aber erstmal: Smaklig måltid!
Die Schafskälte lässt uns im Kleingarten zuletzt so frösteln, dass wir schon wieder nach Schmorgerichten greifen, statt den Grill anzufeuern. Trotzdem bleibt`s beim Grünzeugs. Es gibt nämlich Schmorgurken mit Aligot und Chorizo. Typische Crossover Cuisine à la Schnick Schnack Schnuck und leckeres Soulfood für ungemütliche Zeiten. Das Rezept ist wieder ganz einfach:
Die Gurken halbieren und das Kerngehäuse auslöffeln. Dann zu Scheiben zusammen mit Zwiebeln in einer halbhohen Pfanne anbraten, mehlen und mit reichlich Gemüsefond aufgießen. Gute 20 Minuten simmern lassen, bis die Sauce andickt. Zuletzt einen Klacks Senf, Estragon und saure Sahne unterrühren.
Für das Aligot nebenher Kartoffeln kochen, abgießen und mit Milch sowie geriebenem Bergkäse zu einem groben Stampf verarbeiten. Mit gebratenen Chorizowürfeln und den Schmorgurken anrichten.
Reisetipps Welcome! Es geht nach Norwegen? Verrückt! Voll teuer, voll Mücken und jede Menge Regen. Die erste Vegetationsperiode im Garten neigt sich dem Ende und beschäftigt uns bloß noch mit dem Ausputzen bleichender Frühlingsblüher während Sommer die dicken Ernteerfolge eintreiben soll. Genau die richtige Zeit also, um sich unterm Sonnenschirm Gedanken über unsere nächsten Reiseabenteuer zu machen.
Lofoten Island #Norway by Yosi Baitellman #mirror #inspiration #CGE #NaturePhotographyDay pic.twitter.com/8Tu2eePZ7r
— Gabriele Corno (@Gabriele_Corno) June 16, 2014
Wir wollen gen Norden, via Dänemark mit der Fähre übersetzen, die norwegische Riviera hoch bis Bergen und dann immer weiter gen Lofoten und so weiter nördlich wie es sich eben einrichten lässt, ohne allzu nasse Füße zu riskieren. Mit dem Camper. Wenn schon Abenteuer, dann richtig. Das norwegische Jedermannsrecht lässt uns damit in abgelegener Wildnis abseits ausgefahrener Spuren reisen, nächtigen und natürlich kochen. Aber was isst man da oben eigentlich? Die skandinavische Küche ist ja neuerdings total angesagt und in Olles Restaurant haben wir uns gerade schonmal inspirieren lassen:
olles-restaurant.de Skandinavische Küche in Hamburg, perfekte Urlaubseinstimmung! https://t.co/R8lWsqnjf4 pic.twitter.com/24WU6twrqW
— Loop Hool (@schnickschnack7) June 16, 2014
Total lecker, nur auf zwei Kochplatten, einem kleinen Grill und einer Grundausstattung an haltbaren Lebensmitteln werden wir da kulinarisch ins Hintertreffen geraten, wenn nicht rechtzeitiges Crowdsourcing ins Spiel kommt. Klar, Frisches kaufen wir unterwegs je nach Marktlage. Vielleicht finden wir sogar Pilze, Beeren und frischer Fisch ist natürlich ein Muss. Dennoch soll das keine Nudelkur werden, also hoffe ich, dass ihr uns vorab mit jeder Menge Tipps, Tricks und Rezepten die mobile Urlaubsküche dieser Region schmackhaft machen könnt. Habt ihr Lust?
Northern Soulfood Camperedition

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Schickt mir eure ausgebufften Reisetipps, Rezepte und Menüvorschläge für die Campingedition Northern Soulfood bis zum 15. August 2014! Bitte hinterlasst dafür einen Kommentar mit Link zu eurem Blogeintrag, maximal zwei Beiträge pro Blog. Neue Rezepte keine aus dem Archiv bitte, und vergesst bei euren Artikeln nicht die Verlinkung auf diesen Aufruf. Ich freue mich auf eine kunterbunte Campingküche mit euch und lasse die Zusammenfassung pünktlich zum 20. August online aus dem Sack.
Im Juni sucht der Gärtnerblog Rezepte mit frischen Erbsen. Bei uns im Garten sind wir da noch längst nicht so weit, wie ich dachte, denn die zu diesem Anlass abgeernteten Schoten entpuppten sich beim Verlesen als viel zu früh gepflückte Saubohnen. Die eigentlichen Erbsen wurden knapp daneben erst Anfang Mai gesetzt und brauchen noch. Unsere eigene erste Erbsenernte im Kleingarten liegt aber jetzt schon zwei Jahre zurück, ich bleibe also optimistisch und wackel zum Ausgleich einfach zum Wochenmarkt. Dessen Höker sind nämlich dieses Jahr besser auf Zack und schieben mir ein Pfund reife Hülsenfrüchte rüber.
Für das Garten-Koch-Event kocht der halbvegetarische Mitesser Spaghetti schön bissfest und blanchiert die verlesenen Erbsen bloß ganz am Schluss kurz im Nudelwasser. Nebenher brutzelt für mich durchwachsener Speck in der Pfanne aus. Abgegossen wird das alles fix mit einem ganzen Ei und einem Eigelb vermengt und mit reichlich frischem Pfeffer versehen aufgetischt.
Bei Bombenwetter im Schrebergarten bin ich immer auf der Jagd nach selbstgemachten Erfrischungsgetränken und weil mir just die Zitronen ausgehen, ist diesmal die Galiamelone fällig, die wir schon einige Wochenenden mit durchschleppen. Für das Rezept mit Limonade aus Melone und Minze köchel ich erstmal fix 80 g Rohrzucker mit einem 3/4 Liter Wasser und einer Prise Salz auf, bis sich alles löst. Dann kalt stellen. Die restlichen zwei Zitronen auspressen und die ausgelöste Melone pürieren. Das Melonenpüree durch ein Sieb streichen, mit Zitronensaft mischen und dann reichlich Eiswürfel, einen Zweig Minze sowie den abgekühlten Zuckersirup zugeben. Zuletzt bloß noch mit Mineralwasser aufgießen.
Weltmeisterschaft und Fußball, ich erinnere mich nur noch dunkel wie es zuletzt dazu kommen konnte, dass ich beinahe jedes Vorrundenspiel mit einem Serviervorschlag auf euch hetzen mochte, wenn ich auf meinen Kommentar zurückblättere:
Müde Altherrenwitzchen der Fernsehkommentatoren, trotz der irrigen Annahme, solchen durch weiträumiges Umschiffen der öffentlichen Ausstrahlungsorte zu entgehen. Wie er hier. Beschwor man daher beim letzten Fußballgroßereignis noch in verklärter Zurückhaltung ein Sommermärchen, wankelt man diesmal, stets deutsche Tugenden bemühend, zwischen vuvuzelenden Säuberungsfantasien und Folkloreschund. Wenn aber selbst die französische Aussprache eines Namens wie Nicolas schon zu unüberwindbarer Arbeitsverweigerung führt, weiß man gleich: Wir sind in Deutschland hier.
Trotzdem dürft ihr natürlich auch rückblickend noch herzhaft zubeißen, Rezepte zum Mitnehmen für die WM 2014!
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Südafrika - Mexiko 11.06.2010 Gruppe A Ergebnis: 1:1 (0:0) Serviervorschlag: Kelewele und Bohnen |
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Uruguay - Frankreich 11.06.2010 Gruppe A Ergebnis 0:0 (0:0) Serviervorschlag: Käse, Pastis und marinierte Bohnen |
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England - USA 12.06.2010 Gruppe C Ergebnis 1:1 (1:1) Serviervorschlag: Gin&Chips |
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Deutschland - Australien 13.06.2010 Gruppe D Ergebnis 4:0 (2:0) Serviervorschlag: Abendbrot und Bier |
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Niederlande - Dänemark 14.06.2010 Gruppe E Ergebnis 2:0 (0:0) Serviervorschlag: Käsebrot mit Hackbällchen und Milch |
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Italien - Paraguay 14.06.2010 Gruppe F Ergebnis 1:1 (0:1) Serviervorschlag: Bohnen und Aperol |
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Neuseeland - Slowakei 15.06.2010 Gruppe F Ergebnis 1:1 (0:0) Serviervorschlag: Pirohy und gelbe Kiwis |
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Brasilien - Nordkorea 15.06.2010 Gruppe G Ergebnis 2:1 (0:0) Serviervorschlag: Kimchi und Virgin Caipi |
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Honduras - Chile 16.06.2010 Gruppe H Ergebnis 0:1 (0:1) Serviervorschlag: Kaffee, Schokolade und Zigarre |
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Spanien - Schweiz 16.06.2010 Gruppe H Ergebnis 0:1 (0:0) Serviervorschlag: Fondue und Sangria |
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Argentinien - Südkorea 17.06.2010 Gruppe B Ergebnis 4:1 (2:1) Serviervorschlag: Frühlingsröllchen und Mate |
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Frankreich - Mexiko 17.06.2010 Gruppe A Ergebnis 0:2 (0:0) Serviervorschlag: gratinierte Tacos, Guacamole et Vin Rouge |
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Deutschland - Serbien 17.06.2010 Gruppe D Ergebnis 0:1 (0:1) Serviervorschlag: Bauernfrühstück und Rhabarberschorle |
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Slowenien - USA 18.06.2010 Gruppe C Ergebnis 2:2 (2:0) Serviervorschlag: All American BBQ mit Süßkartoffeln und Lemonade |
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Niederlande - Japan 19.06.2010 Gruppe E Ergebnis 1:0 (0:0) Serviervorschlag: Grüner Tee und Lakritz |
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Vorrundenaus für Italien – Slowakei 24.06.2010 Letzter der Gruppe F Ergebnis: 2:3 (0:1) Serviervorschlag: Mozzarellagefüllte Auberginenröllchen auf Tomatenragout und Pirohy |