Vegetarische Rezeptvariationen schieß ich gern aus der Hüfte. Das kommt noch aus dieser Zeit, als wir Überraschungsgemüse aus unserer wöchentlich gelieferten Gemüsekiste spontan verbraten mussten. Und hält sich auch jetzt, als ich im Supermarktregal wahllos eine Schale Pak Choi
ziehe. Irgendwas asiatisches vielleicht, darum wandern noch Austernpilze ins Körbchen. Zuhause finde ich dann statt vorgesehener Udonnudeln nur noch Kartoffeln und so kommt es, dass mich ein schneller Teller am späten Mittag zu dieser fixen, aber erstaunlich schmackhaften Rezeptinterpretation bringt.
In einer hohen Pfanne erst helle Mehlschwitze ansetzen. Butter schmelzen, etwas Mehl anschwitzen und mit Würzsauce ablöschen. Hier schöpfe ich aus dem ansehnlichen Arsenal des halbvegetarischen Mitessers die Würzsauce japanischer Art, welche mit Bonito, Makrele und Seetang eine angenehm fischige Note bringt. Mit Wasser und einem Schuss Sahne aufgegossen aufkochen und gute 20 Minuten rührend köcheln lassen. Zuletzt den Pak Choi im Ganzen in die gebundene Sauce einlegen und bei geschlossenem Deckel wenige Minuten schmoren.
Nebenher Austernpilze in etwas Sesamöl anbraten und alles zusammen zu Kartoffelstampf mit Frühlingszwiebeln anrichten.

Wie Piraten kapern wir die Hoffmannswarft auf Pellworm und teilen während der Biikewoche unsere Urlaubsbilder von der Nordseeinsel via Instagram. So erzählen wir unsere ganz eigenen Inselgeschichten von diesem außergewöhnlichen Urlaubsziel in Nordfriesland. Dies ist das Storytelling zum Nachlesen.
Danke an die Hoffmannswarft auf Pellworm, die diese Reise unterstützt hat.

Japanische Kristalle sind genau das Richtige, um uns Kleingärtner im Winter bei Laune zu halten. Die hellen Perlen lassen sich mit wenig Aufwand zu Wasserkefir züchten und bei guter Pflege ganz einfach vermehren. Ein bisschen wie Sauerteig, der kleine Hermann für Wasserratten von der Küste. Verwandt sind sie aber eher mit dem Teepilz Kombucha. Dabei entstehen diese Kefirkristalle sogar in wüstenähnlichen Regionen. Vermutlich stammen die Perlen nämlich urspünglich aus Mexiko, wo sie in dem zuckerhaltigen Wasser auf Opuntia-Kakteen wachsen.


Damit hat man also schonmal alle Grundzutaten beisammen. Die Perlen werden alle zwei Tage gewaschen. Dann mit einem Löffel Zucker, in Wasser gelöst, frisch aufgesetzt. Die gelartigen Konsistenz der Kefirperlen besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, Bakterien und Hefezellen, die in dieser Kombination ein symbiotisches Verhältnis eingehen. Durch den Abbau von Zucker zu Kohlensäure und organischen Säuren entsteht in wenigen Stunden ein gesundheitsförderliches, milchsäurehaltiges Gärgetränk.



Gefüttert wird unsere Melange mit Trockenobst, Cranberries oder Datteln, die zusätzlichen Geschmack liefern. Nach und nach vermehren sich auch die japanischen Kristalle, die regelmäßig abgegegossen wieder gewaschen und neu aufgesetzt werden. Der erhaltene Wasserkefir landet bei uns dann zum Beispiel als flüssige Grundzutat in grünen Smoothies.

In Hamburg wird es gerade nochmal knackig kalt. Kurz vor Sendeschluss taumelt dieser Winter plötzlich wieder Schneeflocken durch die Nachbarschaft und wir machen es uns im Warmen gemütlich. Mit einem heißen Süppchen. Es heißt zwar Schwuppdiwupp Kartoffelsupp, aber ist man ehrlich, braucht so ein winterliches Soulfood schon seine Zeit:
Ich köchel gestückeltes Suppengemüse mit Speckschwarte über zwei
Stunden ein. Lasse das aufgegossene Wasser immer fast bis auf den Boden reduzieren und gieße dann neu auf. Zuletzt fische ich das verkochte Gerödel raus, gebe frische Kartoffelwürfel hinzu und püriere die schließlich gar gekocht mit einem Schlag Crème Fraiche. In meinen Teller schnibbel ich ein Wiener Würstchen, dann wird alles zusammen aufgetischt.


Superfood, solche Bezeichnungen lassen mich eher an funktionale Astronautennahrung, als an leckeres Essen denken. Schockgefrostet, gefriergetrocknet und weit ab von regionaler Frische. Und das stimmt meistens auch. Trotzdem habe ich ein paar dieser modernen Verpackungen seit einiger Zeit im Regal rumstehen. Neben dem Müsli, unter meinen Porridgevorräten, die ich im Gegensatz zu ersterem tatsächlich gerne mag. Denn wenn es mir beim morgendlichen Essen mal um praktische Sättigung geht, dann mag ich doch lieber etwas Warmes im Bauch. Und so ein Porridge ist schnell gemacht.
Pudding aus Chiasamen – die Zubereitung
Genauso schnell, wie der Pudding aus Chiasamen, die ich mit aufgegossener Milch sanft erwärme. Wie Haferflocken beim Porridge quellen diese Samen auf, entwickeln jedoch eine gelartige Konsistenz und bleiben damit nicht breiig, sondern stocken abgekühlt zu einer Art Pudding, der an sich nach nix schmeckt. Ich verrühre den darum gleich am Anfang mit einem Schlag Erdnussbutter, getrockneten Aroniabeeren, wenig Hanfsamen, gestückelten Datteln und bröckel noch eine Banane rein.

Superfood – was ist das?
Die schwarzen Aronia- oder Apfelbeeren sollen um 1910 mit Ebereschen und Mispeln gekreuzt, oder zumindest veredelt worden sein und zählten in Polen und Russland zu den Heilbeeren. Grund dafür sind deren hoher Flavonoid-, Folsäure-, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalt und die damit einhergehende antioxidative Wirkung. Kohlenhydratarme Chiasamen aus der Gattung der Salbeipflanzen weisen hingegen einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Proteine und Mineralstoffen auf. Superfood eben, aber dass dieser abstrakte Begriff durchaus relativ zu sehen ist, zeigt Claudias Artikel von Fool for Food. Auch die knusprig bleibenden Hanfsamen zählen zu den größten pflanzlichen Proteinquellen und enthalten die ungesättigten Fettsäuren Linolsäure & Alpha-Linolensäure. Darum ist dieses schnelle Frühstück wohl vor allem für Vegetarier interessant. Veganer ersetzen die Zubereitung einfach durch Mandelmilch.
Ich mag dieses Frühstück jedenfalls morgens noch warm als Brei und weil schon zwei gehäufte Esslöffel stark aufgehen, lässt sich ganz einfach eine zweite Portion in einem Weckglas für`s Büro abfüllen. Das mobile Frühstück kühlt aus, stockt und schmeckt nachmittags auch nochmal als Pudding zum Kaffee.
